Ordensschwester Agnes, die wirtschaftliche Leiterin an der Zoe-Schule, fasst in ihrem Jahresbericht für den Zoe-Unterstützerkreis das Schuljahr 2022 zusammen.
Im Schuljahr 2022 konnten sich Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler in St. Zoe endlich wieder auf das Unterrichten und Lernen konzentrieren. Die Nachwehen von Corona, vor allem aber Ebola-Fälle im umliegenden Distrikt Mubende, bereiteten den verantwortlichen Ordensschwestern zwar Sorgen, die Schule selbst, alle Angestellten und Kinder blieben davon aber glücklicherweise verschont.
Die Schülerzahlen bewegten sich wieder in Richtung der Vor-Corona-Höhe. 270 Schülerinnen und Schüler besuchten die Grundschule, davon waren 120 Tagesschüler und 150 im Internat (sog. Boarders). 140 Mädchen und Buben waren es an der aufbauenden Mittelschule. 16 Lehrkräfte, zwei in Teilzeit, unterrichteten an der Grundschule, 21 an der Mittelschule. Die staatlichen Abschlussprüfungen bestanden alle Prüflinge, die 24 der Grundschule schnitten dabei besser ab als die 23 der Mittelschule.
2022 musste der neue, von der Regierung vorgegebene Lehrplan eingeführt werden. Dafür wurden unter anderem neue Schulbücher angeschafft und die Lehrer absolvierten Workshops. Eltern können seit letztem Jahr das Schulgeld für ihre Kinder direkt per Handy-Überweisung bezahlen, was zu einer leichten Verbesserung bei den Einnahmen in St. Zoe führte. Nach wie vor können jedoch viele Eltern das Schulgeld überhaupt nicht oder nur zum Teil bezahlen. Konsequenz war oft, dass vor allem Mittelschüler und -schülerinnen die Schule ganz abbrachen.
Die Erträge aus dem Mais- und Gemüseanbau sowie von der neuen Bananenplantage bereicherten die Schulverpflegung und entlasteten zugleich die Finanzen der Schule. Gleichzeitig waren und sind die landwirtschaftlichen Bereiche ein wesentlicher Aspekt in der praktischen Ausbildung aller Kinder und Jugendlichen. Gleiches gilt für die Geflügel- und Schweinehaltung. Neu hinzugekommen ist in 2022, dass an der Grund- und Mittelschule dank eines Ofens auch Fertigkeiten im Brotbacken vermittelt werden können.
Neben vielen kleinen und größeren Reparaturmaßnahmen, die im Laufe des letzten Jahres durchgeführt wurden, erwähnt Schwester Agnes‘ Bericht auch, was wegen fehlender Geldmittel noch unerledigt bleiben musste. Mit an vorderster Stelle steht hier die Errichtung eines Schlafsaals für die Mädchen der Mittelschule. Können Mädchen das Internat von St. Zoe besuchen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Schulausbildung auch fortsetzen und mit einem Abschluss beenden.
Der Jahresbericht von Schwester Agnes (PDF in Englisch).