Ordensoberin zu Besuch in Türkenfeld

Nur knapp 15 Stunden hielt sich Mother Speranza in Türkenfeld auf. Herzlich bedankte sie sich für die Türkenfelder Hilfe.

Mother Speranza, seit 2019 Oberin des IHMR-Ordens (Immaculate Heart of Mary Reparatrix)

Der Zeitplan bei der Visite ihrer Ordensniederlassungen in Deutschland und Italien ließ nicht viele Spielraum, dennoch ließ es sich Mother Speranza, die Ordensoberin, nicht nehmen, nach Türkenfeld zu kommen und sich mit den Aktiven des Zoe-Unterstützerkreises zu treffen. Knappe eineinhalb Stunden dauerte der Austausch im Türkenfelder Pfarrheim, der unter 2-G-Auflagen und daher nur in kleinem Kreis stattfinden konnte. Begleitet wurde die Oberin von ihrer Mitschwester Juliet.

Gleich mehrmals bedankte sich Mother Speranza für die „wertvolle, großzügige und zuverlässige Hilfe aus Türkenfeld für die Zoe-Schule“. Diese könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ohne sie wäre es nicht sicher, ob das von Father John gegründete Schulprojekt die harten Lockdowns der Corona-Zeit bis heute hätte überstehen können. Bei anderen Schulstandorten in Uganda, an denen IHMR-Ordensschwestern im Einsatz sind, sieht es düsterer aus. Hier ist der Fortbestand nicht gesichert. St. Zoe hingegen „kann sich glücklich schätzen, dass es solche Freunde hat“.

Mother Speranza nutzte die Gelegenheit, dem anwesenden 1. Bürgermeister Emanuel Staffler eine kleine ugandische Flagge als Dank für eine Spende der politischen Gemeinde zu überreichen. Emanuel Staffler wiederum zeigte sich, genau wie alle anderen Anwesenden, sehr beeindruckt von den Schilderungen zur aktuellen Lage an der Zoe-Schule und zu den Folgen, die die Pandemie in Uganda auf das Leben der Menschen hat. Für ihn seien die Informationen „eine Horizonterweiterung gewesen. Im Vergleich mit der Situation bei uns rücke das die Maßstäbe wieder etwas zurecht“.

Mother Speranza überreicht Bürgermeister Emanuel Staffler eine ugandische Flagge.

Zu Corona berichtete Mother Speranza, dass das Virus vor allem zwischen Mai und Juli den Orden schwer getroffen habe. Rund 50 der über 320 Ordensschwestern seien teils schwer erkrankt gewesen, fünf seien gestorben. Wie in Uganda üblich, haben die Schwestern in dieser Zeit ihre Ordenskolleginnen im Krankenhaus gepflegt. Ohne geeignete Schutzausrüstung war das jedoch äußerst schwierig und gefährlich, da niemand wusste, ob er sich dabei nicht selbst infizieren würde. Mit der Angst und psychischen Belastung sei ein normales Ordensleben nicht mehr möglich gewesen.

Für die Zoe-Schule, die derzeit immer noch geschlossen ist, hoffe man auf eine Wiedereröffnung im Januar. Unsicher sei jedoch, wieviele der ehemaligen Schülerinnen und Schüler dann wieder zum Unterricht erscheinen würden. Viele, gerade auch die Älteren, hätten in der fast zweijährigen Zwangspause um zu überleben kleine Jobs angefangen. Die aufzugeben und stattdessen wieder die Schulbank zu drücken, werden wohl nicht alle tun. Unsicher sei auch, ob wieder genügend Lehrer zur Verfügung stünden. Nicht wenige hätten sich in den zwei Jahren anderen Tätigkeiten zugewandt.

Hoffnung mache jedoch, dass die Ordensschwestern in St. Zoe sowohl zu Lehrern als auch Schülern immer Kontakt gehalten hätten. Dank der Spenden aus Türkenfeld hätten sie viele unterstützen können. Mit Hilfe aus Türkenfeld konnten in diesem Jahr auch Schulgebäude renoviert sowie Toilettenanlagen und kleinere Nebenräume neu errichtet werden. Sehr erfreulich sei auch, dass dank des neu fertiggestellten Konvents im nächsten Jahr eine weitere Ordensschwester zu den bisherigen fünf an die Zoe-Schule kommen könne. Auch das sei durch die großzügigen Spenden aus Türkenfeld möglich geworden.


So hat Türkenfeld geholfen
Im Pandemiejahr 2020 stand vor allem die Lebensmittel-Notfallhilfe für die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Familien im Vordergrund. Der Zoe-Unterstützerkreis hat dazu mit insgesamt 10.000 Euro beigetragen.

Im zweiten Pandemiejahr 2021 konnten mit insgesamt 18.500 Euro aus Türkenfeld insbesondere Renovierungsarbeiten, Neubauten wie Pit-Latrinen und der Zoe-Konvent für die Ordensschwestern mitfinanziert werden.

Freude auf beiden Seiten: Rainer Hegnauer überreicht Mother Speranza (links) und Schwester Juliet die Spenden aus der Aktion „Sterne für St. Zoe“.